Hybridsysteme mit Wärmepumpe: Wann lohnt sich eine Umrüstung?

01.05.2024

Hybridheizung: Wärmepumpe mit Öl- oder Gasheizung kombinieren – Lohnt sich der Umstieg?

Die Kombination einer bestehenden Öl- oder Gasheizung mit einer Wärmepumpe zu einer Hybridlösung bietet eine effiziente Alternative zur reinen Wärmepumpenheizung. Doch wie funktioniert diese Kombination, welche Vorteile bringt sie, und welche Nachteile sollten beachtet werden?

Nachfrageentwicklung bei Wärmepumpen und Heizkesseln

Nach dem Boom der Wärmepumpen im Jahr 2022 stagnierte die Nachfrage 2023, während die Verkäufe von Öl- und Gaskesseln stark anstiegen. Trotzdem bleibt die Wärmepumpe bei korrekter Dimensionierung und Installation ein Effizienzwunder. Gerade an kalten Tagen kann jedoch eine Hybridlösung Abhilfe schaffen: Bei tiefen Außentemperaturen springt der Heizkessel ein, um die Effizienzverluste der Luft-Wasser-Wärmepumpe auszugleichen.

Wie funktioniert die Hybridlösung?

Anstatt eine komplette Erneuerung der Heizungsanlage durchzuführen, lässt sich der bestehende Öl- oder Gaskessel mit einer Wärmepumpe kombinieren. Hierbei wird eine hydraulische Weiche und ein kleiner Pufferspeicher (etwa 45 Liter) benötigt. Die Wärmepumpe übernimmt die Warmwasserbereitung und einen Großteil der Heizleistung, während der Kessel bei niedrigen Außentemperaturen, ab etwa zwei Grad über Null, unterstützend einspringt.

Der Vorteil liegt in der kleineren Dimensionierung der Wärmepumpe, die dadurch weniger Leistung (ca. 6 kW für gut gedämmte Häuser mit 140 m² Wohnfläche) benötigt. Eine solche Umrüstung kostet unter 10.000 Euro, vorausgesetzt, der alte Kessel ist noch funktionsfähig. Eine komplett neue Heizungsinstallation würde hingegen über 30.000 Euro kosten.

Einbindung und Steuerung

Die Steuerung der Hybridheizung erfolgt über einen Speicher, der das Zusammenspiel zwischen Wärmepumpe und Heizkessel reguliert. Eine Überprüfung der Fördermöglichkeiten kann durch Online-Tools wie den „Fördercheck“ von Stiebel Eltron erfolgen. Nach Klärung der Fördervoraussetzungen folgen die Wahl eines Fachunternehmens und die Antragstellung bei der KfW.

Nachteile der Hybridheizung

Trotz der Vorteile bringt eine Hybridlösung auch Nachteile mit sich. Der Investitionsaufwand ist höher, da zwei vollständige Heizsysteme integriert werden. Die Wartungs- und Reparaturkosten fallen ebenfalls höher aus, und für die Installation ist mehr Platz notwendig. Zudem muss vorab geprüft werden, ob die technische Umsetzung vor Ort machbar ist. Luft-Wasser-Wärmepumpen sind ohne große Baumaßnahmen installierbar, müssen aber Schallemissionsvorschriften einhalten, da sie meist außerhalb des Gebäudes aufgestellt werden.

Fördertechnisch sind Hybridheizungen im Nachteil: Während für reine Wärmepumpenheizungen bis zu 40 % Förderung möglich sind, gibt es bei Hybridlösungen nur 25 % für die Wärmepumpe. Auch bei steigenden Energiepreisen für Gas entstehen weiterhin CO2-Emissionen, wenn auch in reduziertem Umfang.

Der entscheidende Vorteil: Erfüllung des Gebäudeenergiegesetzes (GEG)

Mit einer Wärmepumpe in der Hybridlösung wird die Anforderung des GEG erfüllt, das 65 % regenerative Energie im Heizsystem fordert. Da Wärmepumpen Umgebungswärme als erneuerbare Energiequelle nutzen, trägt die Hybridlösung zum Klimaschutz bei. Zudem kann sie mit anderen Wärmequellen wie Kaminöfen oder Solarthermie kombiniert werden. Allerdings ist die Kombination mit Solarthermie weniger sinnvoll, da sie vor allem im Sommer Wärme liefert, wenn auch die Wärmepumpe besonders effizient arbeitet.

Nahaufnahme einer Wärmepumpe im Sonnenlicht, die Effizienz und moderne Technik zeigt.

Energetische Sanierung mit
ZW Energieberatung

ZW Energieberatung bietet Ihnen einen umfassenden Service, der Sie von der ersten Beratung bis zur Beantragung der Fördermittel begleitet.